Sonntag, 25. Mai 2014

Pfandkiste: Die Politik ist schon daneben

Pfand gehört daneben – Verwaltung und Politik sind es schon 

Foto: Linden entdecken
http://bit.ly/1ihuzru
Die eigentliche Schande ist, dass in einer der reichsten Volkswirtschaften der Welt Menschen darauf angewiesen sind, ihren Unterhalt durch Flaschensammeln aufzubessern.

Flaschensammeln ist zwar nur Armutsbewältigung (statt Armutsbekämpfung) aber immerhin. So gesehen sollte man die Initiative "Pfand gehört daneben" unterstützen. Zumal die Pfandkisten kostenlos von der Aktionsgruppe angebracht werden. Die Stadt muss keinen Cent dafür bezahlen und den Pfandsammlern wird das Leben wenigstens ein klein wenig leichter gemacht.



Armut ist der Treibstoff neoliberaler Politik




Besser als der Kabarettist Christoph Sieber kann man die Schieflage unseres "Sozialstaates" nicht auf den Punkt bringen.

Die Stadt verbietet die Pfandkisten

Stolperfalle Wahlwerbung
Ganz schön breit,
Herr Jagau
Die Verwaltung der Stadt sieht in den Kisten nur Verkehrsbehinderung, Unfallgefahr und mögliche "Fehlbefüllungen"… Schon in der Bezirksratssitzung letzten Mittwoch (21.05.14) habe ich dazu angemerkt, dass diese Argumente wohl überwiegend auch auf die Wahlwerbung zutrifft.





Die Pfandkiste in der Warteschleife 

Nur Hamburg ist brutaler
Artikel auf zeit.de
http://bit.ly/1oVb8wb
Eigentlich waren wir uns im Bezirksrat einig, dass die Pfandkisten erlaubt und (wieder) installiert werden sollten. Die Grünen haben dazu einen entsprechenden Antrag eingebracht. Bis die SPD mit dem Argument um die Ecke kam, mit diesen Pfandkisten käme Kommerzialisierung ins Spiel.

Hallo, geht's noch? Nur weil der Schriftzug des Sponsors auf den Kisten steht, entstehen plötzlich "kommerzielle Strukturen"? Dürfen denn dann unsere Sportvereine auch nicht mehr auf ihre Förderer und Sponsoren hinweisen? Selbst wir als Bezirksrat verlangen von den Empfängern unserer Zuschüsse, dass wir als Spender an passender Stelle genannt werden.

Die Linke hat dann noch mal die SPD vor dieser Peinlichkeit bewahrt und ihr eine Denkpause verschafft: Die Linke hat den Antrag in die Fraktion gezogen. Der Antrag wird jetzt in der nächsten Bezirksratsitzung am 18.06.14 entschieden. Ich gehe dann von einer breiten Zustimmung aus. Spannend wird, mit welchen Argumenten die Stadt dann den Beschluss unseres Bezirkrates ablehnen wird.

Pfandkisten stoßen in der Bevölkerung weitgehend auf Zustimmung und sind in anderen Städten durchaus möglich. Davon kann man sich z. B. hier überzeugen: Meinungen zu Pfandkisten im Überblick.

Was ist Ihre Meinung zu Pfandkisten? Schreiben Sie mir Ihre Argumente!

Nachtrag 

Aus Berlin werden gute Erfahrungen mit der Pfandkiste berichtet. Hier ein Beitrag im RBB.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Ich freue mich auf Kommentare und den Dialog. Davon lebt das Web. Illegales, Spam oder alles was die Nettiquette verletzt, werde ich allerdings nicht freigeben bzw. so schnell wie möglich löschen.